Am Exekutionsdock in Wapping baumelten die gehenkten Oberpiraten Chainsaw und Glasauge. Ihre Losung war: Nur Räuber kriegen was vom Dasein. Irritiert von Ministern in Interland, das Finanzbetrüger schützte. Auch Rumpelfilz war nach Festnahme des Trios in australischen Gewässern wie seine Kumpels nach England überführt und von einem Marinekorps und Geistlichem zum Galgen geleitet worden. Das Eintreffen eines Kuriers des Königs mit dem Ablass hatte ihn vorm Galgen bewahrt. Man wollte durch ihn weitere Rechtlose ausforschen. Für den 2.20 Meter langen und 250 Kilo schweren Chainsaw wurde ein Stahlstrick verwendet. Glasauges Ballonbauch platzte just als die Falltür aufsprang. Seine 3 Henkersmahlzeiten sprangen unten mit rostrotem Blut und grünschwarzer Gallerte aus aufgerissenem Bauchfell.

Vom Bug der FILTHY DUTCHMAN, die auf ihren unsteten Meeresfahrten an der kanadischen Küste vorüberkam, deutete Phosphorgespenst Barclay Hirnriss auf das sinnlos im Meer treibende Schiff: „Das muss der japanische Fischtrawler sein, der vermisst wird! Hey, wir sind wieder die großen Entdecker?“

Auf der Suche nach verlorenen Seemannszeiten erspähte der ehemalige Navigator der BLACK FLAG einen ausrangierten Schlepper auf der Donau, unweit seines Wohnorts in Wiens grösstem Sozialbaukonstrukt.
Der Anblick des halbverrosteten Schiffswracks tauchte ihn in Poesie gemischt mit einer triefenden Brise Sentimentalität, dass er kaum einen Blick von dem Schiffswrack wendete, so bald er in dessen Nähe kam.

Noch als Frau Magister hatte sie für einen mutmaßlichen Serienmörder Herz gezeigt und ihre Person der Rezeption des Boulevards ausgeliefert. Der nahm die noch pummelige Anwaltsanwärterin ordentlich aufs Korn. Mit seiner Hilfe wurde sie zur romantischen Jungjuristin, die sich für den berüchtigten Sexualtäter einsetzte. Frau Wellers Sache war dabei, sich über die Vorverurteilung durch Medien und Gericht zu erregen. Tatsächlich hatte Ricky Mitterlechner partout keine Chance, dem Urteil LEBENSLÄNGLICH zu entgehen, ob und in welchen und wie vielen Fällen er gemordet hatte oder nicht.

Wodan Gerwulf, der moderate Wikinger, steuerte die Fregatte BLACK FLAG mit Verantwortung gebietenden Geschäftsinteressen im Pazifik.
Sein Vorgänger Barclay Hirnriss hatte auf der FILTHY DUTCHMAN angeheuert. Mit ihr war egal welche Seewege man fuhr. Ein wahres Geisterschiff. Sank bisweilen auf Grund & wammte verrottet auf aus dem Meeresspiegel wie ein irrer Drache.
Cyrius Pierce betrieb Einarbeitungsstudien über durchwachsene Zeiten der BLACK FLAG im Leuchtturm BELL ROCK an der schottischen Angus Küste vor Dundee. „Sehen uns, Capitano!“ klunkerte ihn Schiffsinspektorin Ilona Kiro mit tiefblau bestrichenen Lidern um grüne Augen zu, als er von Bord ging.

Stumpfe Blicke übernächtigter Männer klebten auf weißen Hautflächen der schwarz angezogenen, zierlichen Frau.
Ob so ähnlich Bonapartes Russlandfeldzugfrau, die polnische Gräfin, aussah? fragte sich Tschingun.
Mausallein war sie um Mitternacht in die Bar auf der BLACK FLAG auf den Kapitän, den Navigator und einen Matrosen gestoßen.
Keiner wusste woher sie kam und keiner hatte sie jemals bis dahin gesehen. Aus ihrem Sprechen hörten sie Osteuropa heraus.

Gesichtet von einem norwegischen Polizeipatrouillenboot schält sich aus den Nebelschwaden im Nordatlantik eine Fregatte deren Bordwand die Lettern FILTHY DUTCHMAN trägt.
Am Bug die phosphoreszierenden Totenköpfe und skelettierten Klappergestelle von Steuermann Barclay Hirnriss, geflankt von Tschingun, Navigator ins Jenseits, sowie Tellyrius Frechynski, dem weinstarren 1. Offizier, und auf anderer Seite vom ägyptischen Admiral Mahmud Zackling sowie dem rekonvaleszenten Obermaat Wodan Gerwulf.

Der Navigator der BLACK FLAG ging an Land um Geschäftliches zu erledigen. Als er um Mitternacht von Lokaltheken und einem Hurenbesuch im Hafen aus dem Taxi stieg war das Schiff ausgelaufen…
„Ich will den rechtsradikalen Tellyrius nicht mehr sehen!“ regte sich Jola Vitowsky auf, die polnische Gräfin.
„Na, da er dich eigenhändig als katholische Madonna mumifizieren wollte? Er stammt aus Hitlers Heimat, seine Mutter betet täglich vom Rosenkranz!“
„Na und? Kommen da nur Naziembryos raus?“
Die adelige Krähe im immer schwarzen Outfit entfernte sich.
„Du wolltest zwei junge Musliminnen des Landes verweisen?“ hielt Mahmud seinem Gönner vor. „Hast sie von der Parkbank vertrieben!“
Tellyrius’ Verlobte Maria bestätigte: „Die sind entsetzt geflüchtet!“

Schwarzer Balken alias Glasauge erreichte die Hafenstadt Cristana vor den Freibeutern um Tsin Gun, die Ladegütern der BLACK FLAG nachhetzten. Der dreiste Pirat brachte sie bei einer Wirtswitwe unter, deren Mann einen Lokalkrieg nicht überlebt hatte. Seitdem spielte das Fettfass den kumpelhaften Tröster.
„Gib das niemandem raus, Fen Fen!“ trug er der feschen Wirtin auf. „Wenn die Mongolen kommen und randalieren, ruf sofort die Polizei!“

Den Angolaner Eddy Koluba hatten die Wellen des Ionischen Meeres verschluckt. Der das schwimmende Brett gegriffene Mahmud Zackling äugte verzweifelt übers Wasser, so die Wellenschläge nach unten drifteten. Seine Kräfte schwanden nach Stunden des Treibens im Meer und er fügte sich langsam ins Eindösen.
Von selbst würden sich die Arme des Erschöpften vom Holz lösen, sein schmaler Körper in die Tiefe sinken.

Mit einem Matrosen kam sie am Spätnachmittag in die Bar auf der BLACK FLAG und vom Saufgelage dann blieben Kapitän Perhaupt, Matrose Schluf, und Steuermann Tsin Gun übrig. Deren übernächtigte stumpfe Blicke ruhten zumeist auf weißen Hautflächen der schwarz angezogenen Frau.
Ob so ähnlich Bonapartes Russlandfeldzugfrau, die polnische Gräfin, aussah, fragte sich Tsin Gun.

Tsin Gun, Erfinder des begehrten Journals BLACK FLAG NEWS, als er mit der schlechtesten aller Redaktionen weitermachen sollte, starrte in Selbstverzweiflung über die Reling. Da braute sich einiges zusammen, dämmerte es in den Wellen.
Blutfass Nosferatu glomm vor Hass. Chainshaw unterschrieb, was ihm der Ballbauch unter die Nase hielt. Rumpelfilz, die rechte Hand Blutfass Nosferatus, zapfte dem Erbschaftswürdenträger Chainshaw bei Bedarf Treueblut ab, das er seinem gefräßigen Herrn als Soße zu seinen Dampfnudeln servierte. Spritzer schmückten dann seinen Wucherbart.

Eli und Juli beobachten vom Quai aus die Menschenhändel am Donauufer und denken sich was.
Eli: „Wir kriegen die Bergung der BLACK FLAG schon hin!" Sie streicht ihrem Hund übers schwarze Fell: „Gell, Vico!"
Langbart Glasauge von unten: „Zwei Jahre und das Schiff verrottet! Dann wird übernommen!" Der Gemeindebauguru Jogananda, der sich an moderner Literatur mittels Alpenjodler vergreift: „Werner Schwab, ha, ist wie DJ-Ötzi!"

Auf der BLACK FLAG konspirierten die Arier Rumpelfilz & Rübezahl und riefen Langbart Glasauge an Bord. Der stapfte herbei und sie setzten den Steuermann Wochen später in einem Ruderboot aus. Die BLACK FLAG verrottete zusehends, zwei Arbeitsunfähige und der selbstbesessene Aufrührer Glasauge rafften gleich die Schiffsladung an sich und entließen den Rest der Besatzung ohne Sold und weitere Arbeitsberechtigung. Das geschah in Panik, dabei riet ihnen ihr Unterbewusstsein, alles Wertvolle gleich zu stehlen.

Die „Black Flag“ durchschnitt den Ölfilm, die Meuterei in vollem Gang. Des Kapitäns sterbende Mutter an Bord scherte die Meuterer einen Dreck. Kartograph und Nestormatrose heuerten den Schiffspfarrer an. Der Denkerhasser spielte Gott. Steuermann und Kapitän fürchteten die Klapsmühle und kämpften gegen Scharlatanerie. Die Freibeuterin tobte beim Anblick des Steuermanns.